Ohne Abschied, ohne Kommentar verschwindet Friederike aus Hannas Leben.
Rezension
Zehn Jahre lang waren sie als Kinder allerbeste Freunde. Hanna, ihr Bruder Jan und Friederike, genannt Fido. Sie planten die gemeinsame Zukunft. Basierend auf ihren damaligen Spielen wollen sie in der Antarktis forschen. Und dann ist Fido von einem Tag auf den anderen weg, ohne ein Wort. Sie meldet sich nie wieder. Nur Hanna erfüllt sich den Berufswunsch und während einer Klimaforschungsexpedition trifft sie die Nachricht wie ein Schlag: Fido ist tot. Sie kann sich nicht länger gegen die Erinnerung sperren. Ein schwerer Sturm unterbricht sie Arbeit und Hanna ist mit ihren Gedanken allein. Die Rückschau hilft nicht weiter, sie findet keine Lösung, keine Antwort. Obwohl Hanna alle Brücken, die irgendwie an die Freundin erinnerten, abbrach und zu strikten No-Go Areas erklärte, schmerzt die Rückbesinnung und lässt sie weiterhin ratlos und einsam zurück. Nach langem verzweifeltem Grübeln kann Hanna, als der Sturm endet, endlich friedlichen Abschied von der Kindheitsfreundin nehmen.
Was passiert mit einem Menschen, der wort- und abschiedslos ohne irgendeine Erklärung verlassen wird. Sehr eindringlich, gute "Landschaftsbeschreibungen" und starke Charaktere.Rezensent: Ulrike Müller-Hückstädt
Personen: Canal, Anne von
Canal, Anne von:
White out : Roman / Anne von Canal. - Hamburg : mare, 2017. - 189 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86648-247-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher