Anna und Lollo – die erste große Liebe in leisen Tönen erzählt.
Rezension
Anna kann Sachen bauen, Fische fangen und im Falle einer Katastrophe ihr Überleben sichern. Lollo kann Candy Crush spielen, Selfies machen - und Anna verzaubern. Die Leben beider Mädchen könnten unterschiedlicher nicht sein. Lollo kommt aus einer reichen Familie, mit schickem Ferienhaus am Wasser, Yacht und allem Pipapo. Anna dagegen hat einen kranken Vater, der sich und seine Tochter kaum über die Runden bringen kann. Auch sie haben ein Ferienhaus in den Schären: ein Zimmer, keine Heizung, im Garten steht Gerümpel. Herrlich, findet Anna – bis sie Lollo begegnet, sich Hals über Kopf verliebt und ihr Leben auf einmal überkritisch aus deren Perspektive betrachtet.
„Wie ein Himmel voller Seehunde“ erzählt die Geschichte einer ersten Liebe in leisen, einfühlsamen Tönen. Anna weiß bereits, dass sie Mädchen liebt, für Lollo ist dies eine neue Erfahrung. Anna ist tough, und Lollo ist schön. Anna ist unsicher, und Lollo ist stark. Das Flirren der Hitze und die Herrlichkeit eines Sommers in den Schären untermalen diese zarte Geschichte, die eine einfache und klare Sprache wählt, die sich alles Unnötige spart und sich auf das Wesentliche konzentriert.
Rezensent: Wiebke Mandalka
Personen: Lövestam, Sara Baur, Stephanie Elisabeth
Lövestam, Sara:
Wie ein Himmel voller Seehunde : Roman / Sara Lövestam. Dt. von Stephanie Elisabeth Baur. - Reinbek : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2017. - 253 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-499-21768-5
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher