Freundschaft zwischen einem Mädchen aus einer reichen Familie und einem armen linken Arbeiter in den 1970ern in Argentinien.
Rezension
Die anfangs 14-jährige Ich-Erzählerin Alma vergnügt sich mit der 15-jährigen Carmen an fast jedem Wochenende auf einer Insel in der Nähe von Buenos Aires. Während Alma ein katholisches Gymnasium besucht und aus wohlhabenden Verhältnissen kommt, sind Carmen und ihr etwas älterer Bruder Marito arm. Der politisch links engagierte Marito und Alma haben gegen die Wünsche von Almas Eltern eine kurze Beziehung, bevor Marito kurz nach Beginn der Militärdiktatur verschwindet und vermutlich ermordet wird. Der zurückhaltend und einfühlsam erzählte Jugendroman einer vielseitigen argentinischen Autorin gibt aus der anfangs recht naiven Sicht Almas Einblicke in die komplexen sozialen und politischen Spannungen Argentiniens kurz vor und nach dem Militärputsch (1976). Leider fehlt ein erläuterndes Nachwort o.ä. über den historischen Kontext, so dass viele Leserinnen und Leser zwar die beeindruckende Geschichte verstehen werden, aber zahlreiche Anspielungen und Zusammenhänge nicht erkennen werden.
Der Roman eignet sich nicht nur für Bibliotheken mit einer größeren an Lateinamerika interessierten Leserschaft, sondern auch für alle, die niveauvolle Jugendromane schätzen.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Garland, Inés
Garland, Inés:
Wie ein unsichtbares Band / Inés Garland. Dt. von Ilse Layer. - Frankfurt am Main : Fischer, 2013. - 248 S. ; 21 cm. - Aus d. argent. Span.
ISBN 978-3-596-85489-9 geb. : EUR 14.99
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch