Neues Umfeld für die elfjährige Lisa: neue Freundschaften zu Waisenhauskindern, neuer Bruder und ein neues Selbstbewusstsein.
Rezension
Die elfjährige Lisa zieht mit ihren Eltern an den Stadtrand, wo es scheinbar nur alte Menschen gibt. Die überbehütete Ich-Erzählerin darf aus Sorge der gutbürgerlichen Eltern nur mit GPS aus dem Haus. Durch einen Nussallergie-Schock landet sie auf der Krankenstation des neuen Waisenhauses gegenüber. Dort lernt sie Lasse kennen, der ihr total ähnelt, auch eine Nussallergie und am gleichen Tag Geburtstag hat wie sie. Man ahnt das "Doppelte-Lottchen"-Motiv: Am Ende ist er natürlich der als Kleinkind entführte Zwillingsbruder. Hauptstory ist jedoch Lisas Entwicklung hin zu Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein, mit reichlich Stoff aus der Lebenswelt dieser Altersgruppe: Schulalltag, Meerschweinchenbabys und Elternprobleme. Das alles in einem gelungenen schnodderig-witzig-coolen Erzählton. Das Nachdenken über die Waisenhaus-Kinder, mit denen sie sich anfreundet, verdeutlicht ihr die Oberflächlichkeit ihres pinkfarbenen Mädchenkitschlebens und wie wichtig Freundschaft ist, auch zur einst besten Freundin, die sie ignoriert.
Der Entführungshintergrund wird nur angedeutet. Sonst empfohlen als spannendes Lesefutter für "junge Damen" ab zehn oder elf, auch für Mädchengruppen.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Hennig von Lange, Alexa
Hennig von Lange, Alexa:
Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte / Alexa Hennig von Lange. - Stuttgart : Thienemann, 2016. - 231 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-522-18441-0 geb. : EUR 12.99
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Hen - Buch