Franks Einstellung zum Leben, allein mit Katze, verändert sich durch eine Pflegehilfe nach einem Unfall.
Rezension
Der britische Autor J.B. Morrison (*1960) früher Bandleader, entwickelt die 81-jährige Romanfigur, Frank Derrick, der allein lebt. Laut dem im Buch abgedruckten Interview wurde er dazu durch das Umfeld seiner Mutter inspiriert. Wegen Franks Gipsarm engagiert die Tochter eine wöchentliche Hilfe. Die „Rentnerflüsterin“ Kelly schafft es mit ihrer natürlichen Art, seine Lebensgeister zu wecken. Ihrer Allergie wegen bringt er sogar die Katze ins Tierheim. Er erzählt ihr Persönliches von seinem Kino-Traum und seiner verstorbenen Frau und deren Liebe zum Meer. Unverhofft fährt Kelly mit ihm dorthin. Als ihre Zeit abläuft, verkauft er seine Filmsammlung, um sie länger bezahlen zu können. Der Leser erlebt aus Franks Sicht das Denken und oft skurril wirkende Verhalten eines älteren Alleinlebenden und besonders treffend das Verhalten seiner Umwelt ihm gegenüber. Frank assoziiert viele Situationen mit Filmszenen - auch unterhaltend ohne Kenntnis der Filme. Ein anstehender Generationswechsel von Älteren wird auch angedeutet: Künftig lieber „Sex Pistols“ als Volkslieder.
Der Held ist etwas einsam, etwas verschroben, aber er will - wie alle - ernstgenommen werden. Besonders zum Vorlesen empfohlen, da pointiert, unterhaltend erzählt.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Morrison, J. B. Meddekis, Karin
Morrison, J. B.:
Wie Frank Derrick mit 81 Jahren das Glück kennenlernte : Roman / J. B. Morrison. Dt. von Karin Meddekis. - Köln : Lübbe, 2015. - 286 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-7847-2538-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher