Liebevoller und unterhaltsamer Einblick in das Familienleben der Ostdeutschen zu DDR- Zeiten.
Rezension
Für eine Fernsehserie sucht ein Münchner Drehbuchautor Menschen aus der ehemaligen DDR, die von ihrem Leben im Arbeiter- und Bauernstaat erzählen. Die arbeitssuchende Schauspielerin Isabella, die in der DDR aufgewachsen ist, soll für ein ansehnliches Erfolgshonorar diese Kontakte vermitteln. In ihrem Heimatdorf trifft Isabella die Kellnerin Melitta Kreller, den Stahlarbeiter Onkel Heini und die Kindergärtnerin Ulla, die sich an ihre Vergangenheit erinnern. Doch zum Unmut des Filmautors berichten sie nicht von Repressalien und Mangelwirtschaft, sondern von einem zufriedenen Leben in ihrer privaten Nische fernab politischer Bevormundung.
Das entspricht so gar nicht dem negativen Klischee vom Leben in der DDR, das der Autor vermitteln will. So greift Isabella, um doch noch ihr Honorar zu bekommen, zu einer List. Unterhaltsamer Roman, der mit Vorurteilen über das Leben im real existierenden Sozialismus aufräumt, aber auch die dunklen Seiten des Unterdrückungssystems in der DDR thematisiert.
Rezensent: Christine Heymer
Personen: Aehnlich, Kathrin
Aehnlich, Kathrin:
Wie Frau Krause die DDR erfand : Roman / Kathrin Aehnlich. - München : Antje Kunstmann, 2019. - 174 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-95614-316-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher