Bre×ná, Irena
Wie ich auf die Welt kam In der Sprache zu Hause
Buch

Die slowakische Journalistin erzählt von Flucht, Spracherlernung und ihrer Arbeit als Kriegsberichterstatterin.


Rezension

Irena Bre×ná, die nach ihrer Flucht 1968 Asyl in der Schweiz gefunden hat, berichtet in zahlreichen Artikeln und Erzählungen über ihre Aneignung der deutschen Sprache, ihr Engagement für Demokratie und Freiheit und ihr Fremdsein im Exil. Damit legt sie einen erstaunlichen und bewundernswerten Lebensweg offen. Ihre ersten Emigrantenjahre bezeichnet sie als finstere Jahre. Weder den Konservativen, noch den theoretisierenden Marxisten kann sie sich als durch den Einmarsch der Sowjets Vertriebene verbunden fühlen. Dennoch: "Die Auferstehung in der deutschen Sprache ist das einzige Haus, das ich aufgebaut habe". Heimat findet sie endlich in der intellektuellen Arbeit und im gesellschaftlichen Engagement, nicht aber in einer konkreten Region. Besonders beeindrucken ihre Erlebnisse als mutige Kriegsreporterin in Tschetschenien. Da sie auch die russische Sprache beherrscht, gewinnt sie sehr persönliche Einblicke und bringt ihre tiefe Berührung durch die Kriegsgräuel zum Ausdruck.

Diese mit vielen Fotos versehene Aufsatzsammlung ist persönlich und politisch, spannend und informativ zugleich und somit allen neugierigen Leserinnen sehr zu empfehlen.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Bre×ná, Irena

Schlagwörter: Sprache Krieg Emanzipation Exil

Bre×ná, Irena:
Wie ich auf die Welt kam : In der Sprache zu Hause / Irena Bre×ná. - Zürich : Rotpunkt, 2018. - 189 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-85869-795-0 geb. : EUR 24.00

Zugangsnummer: 2014/6376
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Bre - Buch