Ein Zeitzeuge (*1932 in Pressburg) erzählt - zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Bruder - eine Familien- und Überlebensgeschichte.
Rezension
Im Glauben, das Lager Sered (Slowakei) sei der beste Weg, das Leben zu retten, geht die vierköpfige jüdische Familie Fürst 1942 freiwillig hinein. Verhalten und Vorbild der Eltern bewahren die Brüder vor Angst und Jammern. Nach Umwandlung Sereds in ein KZ erfolgt im Nov. 44 die Deportation mit Ziel Auschwitz-Birkenau. Dort werden die Vier getrennt. Im berüchtigten Kinderblock, dem ein grausamer Aufseher vorsteht, sind die Brüder das erste Mal allein mit Furcht und Terror konfrontiert und Naftali verliert dort seinen Glauben an Gott. Nach langem Aufenthalt unter extremen Bedingungen im Nebenlager Budy beginnt der Todesweg zu Fuß und per Bahn nach Buchenwald. Dort trennen sich die Wege der Jungen, doch beide überleben. Auch die Eltern kehren aus Dachau bzw. Bergen-Belsen zurück.
Mit Anmerkungen und Berichten über das Leben nach dem Holocaust und Geleitworten von Wolfgang Thierse und Manfred Kock ist dieses Buch ein weiteres Dokument, das den Opfern der Verfolgung Namen und Gesicht gibt. Als solches empfohlen.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Fürst, Naftali
Fürst, Naftali:
Wie Kohlestücke in den Flammen des Schreckens : Eine Familie überlebt den Holocaust / Naftali Fürst. Annette Hirzel [Hrsg.]. Dt. von Joachim Wiesner. - Neukirchen-Vluyn : Neukirchener Verl.-Haus, 2008. - 158 S.: Ill. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-7975-0207-0 geb. : EUR 12.90
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch