Eine junge Frau, in Nähe des Zoos wohnhaft, fragt sich nach Zukunft: „Wie weiter“.
Rezension
Alles muss neu bedacht werden, nach der Wende von 1989 ist etwas ausgeträumt. Die junge Frau wohnt in Sicht- und Hörweite des (Leipziger) Zoos, man spürt, dass sie Tiere "versteht", wenn sie ihnen zuruft: "In Freiheit wüsstet ihr weiter!" Und wie ist es mit der eigenen, neu gewonnenen Freiheit? Gespräche helfen zur Selbstaufklärung: manchmal der Mann an ihrer Seite, schon lange die tartarische Nomadenfreundin Toma und vor allem Leo in Amerika. Ihr Hilfefrageruf erreicht ihn immer, auch mitternachts. Er floh damals nach Amerika, ließ viele Tote zurück, kam mit der Army zurück und weiß aus Erfahrung: "In der Welt gibt es nichts Dauerndes." Die Freunde und selbst der geliebte Hauskater, sie alle .werden befragt nach dem "Traum von der Zukunft", denn „Mein Opa hat nie aufgehört zu träumen. Mit einem Arm!" - In betörend poetischer Sprache, die von liebender Zugewandheit erfüllt ist, stellt Angela Krauß ihre Lebensfrage: "Wie weiter.“
Ein überzeugender Anstoß für LeserInnen zur Selbstreflexion.Rezensent: Christine Razum
Personen: Krauß, Angela
Krauß, Angela:
Wie weiter / Angela Krauß. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2006. - 116 S.; 21 cm
ISBN 3-518-41824-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher