In der kurzen Erzählung kommen (einstige) Schüler und Lehrer bei einer Freakshow skurriler Bildungsbürger zusammen.
Rezension
"Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir", schreibt Zelter eingangs und lässt Lieblingsschüler und -lehrer nach über 20 Jahren das "wechselseitige Gefühl der Befangenheit" überwinden und ein Treffen vereinbaren. Arnold Litten, inzwischen Germanistikprofessor, besucht mit seiner Freundin seinen ehemaligen, charismatischen Deutschlehrer Thorsten Korthausen, der ihm einst die Liebe zu Literatur und Sprache vermittelte. Auf der Fahrt schwärmt er von dessen mehr als ungewöhnlichen Lehrmethoden. Anders als von Litten erwartet, schmeißt Korthausen eine Riesenfeier. Dass der Ehrengast unvorbereitet einen Vortrag halten soll, ist nur eine Skurrilität der Party. Die Gäste sind ein Haufen freakiger Schüler und Lehrer, die meisten ausschließlich mit eitler Selbstdarstellung befasst. Der Abend wird grotesk, für Litten gar zum Desaster, und zwingt ihn, über sich, seine Ziele und die Bewertung seiner Vergangenheit nachzudenken. (Die Wende kurz vor Schluss erscheint allerdings unnötig.)
Empfohlen für Büchereien mit einer Leserschaft, die Spaß an Sprachwitz und literarischer Satire hat.Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Zelter, Joachim
Zelter, Joachim:
Wiedersehen : Novelle / Joachim Zelter. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2015. - 126 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-86351-400-6 geb. : EUR 18.00
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