In "Wilde Wiesen" erzählt Ulf Erdmann die Geschichte des Heranwachsens in der deutschen Provinz auf andere Weise.
Rezension
Autogeographie, so lautet der Untertitel für das zweite Buch von Ulf Erdmann. Denn Erdmann erzählt nicht nur von den wichtigen Erinnerungen aus seinem Leben. Er verbindet sie mit den zugehörigen Orten, geht noch einmal seinen Weg von der Kindheit in Köln bis in die Studentenzeit in Dorstfeld. Erdmann versucht in seinen Sätzen die Sicht von damals wiederzugeben, ungebrochen, doch damit auch irgendwie frei flotierend, immer an der Oberfläche verhaftend. "Die ,Autogeographie' ist eine animierte Landkarte von Orten wie Einfeld, Tugendorf, Orschel-Hagen, Pillnitz, Dorstfeld. Wo? Und warum?" heißt es im Klappentext. Das "Warum?" ist allerdings die Frage, die sich bei dieser Vergangenheitaufarbeitung stellt. Erdmanns Spaziergang bleibt durchgehend ich-bezogen. Schön zu lesen sind seine Beschreibungen für den, der die Lokalitäten zufällig kennt: Er fühlt sich unweigerlich mitten hinein gezogen.
Ein Buch für Menschen im Umbruch, die sich verstärkt mit ihrer Vergangenheit beschäftigen. Problematisch bleibt der Anspruch, die eigene Erfahrung zu verallgemeinern.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Ziegler, Ulf Erdmann
Ziegler, Ulf Erdmann:
Wilde Wiesen : Autogeographie / Ulf Erdmann Ziegler. - Göttingen : Wallstein, 2008. - 151 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-0275-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher