Unser Traum von unberührter Natur.

---

Rezension

Die zurückliegende UN-Dekade „Biologische Vielfalt" hatte zum Ziel 2% der Fläche Deutschlands Wildnis werden zu lassen. Umgesetzt worden ist das nicht. Im Gegenteil, der Wildnisflächenanteil stagniert seit 2007 bei 0,6%. Der Autor erklärt, warum Wildnis nicht nur auf Waldflächen, sondern auch auf Extemstandorten außerhalb von Wald existiert. Er zitiert Prof. Heinz Ellenberg, demnach nur ein Bruchteil der höheren Pflanzen den geschlossenen Wald bewohnen. Wirkliche Biodiversität hingegen findet im Offenland statt. Auf über 180 Seiten beschäftigt sich Jan Haft mit seiner Forschungsrichtung, die er auch mit privater Weidetierhaltung und entsprechender Landnutzung praktiziert und wissenschaftlich untersucht. Seine steilste These: Sollte Deutschland von Natur aus dicht bewaldet gewesen sein, müsste die Mehrheit der heutigen Säuger, Vögel, Käfer usw. im Schatten der Bäume leben können. Das sei aber nicht der Fall.

Büchereien mit einer Sachbuchabteilung zu biologischen/naturwissenschaftlichen Themen empfohlen.

Rezensent: Stephan Bömelburg

---

Personen: Haft, Jan

Schlagwörter: Wildnis Biodiversität Geobotanik