Ein Einzelgänger aus den Wäldern im amerikanischen Norden wird, als sein Hund erschossen wird, zum Amokläufer.
Rezension
Julius Winsome lebt mit seinem Hund und tausenden von Büchern in einer abgelegenen Hütte in den Wäldern von Maine. Sein einziger Kontakt nach dem Tod des Vaters und dem Verlust der Geliebten ist sein Hund. Als der erschossen wird, rastet Winsome aus und erschießt mehrere Menschen, meist Jäger, die er verdächtigt, der Mörder des Hundes zu sein. Eine Art Amoklauf, der aber genau geplant und kühl ausgeführt ist. Am Ende stellt er sich. Trotz der entsetzlichen Taten fühlt der Leser mit Julius, kann seine Reaktion nachempfinden. Die irritierende Geschichte ist sehr intensiv erzählt. Der Leser spürt die Kälte, empfindet die Einsamkeit der Wälder, meint, den Schnee zu spüren, fühlt mit dem einsamen Mann. Es ist die Geschichte eines Mannes, der eigentlich im Einklang mit sich und der Natur existiert, bis er feststellt, dass ihm etwas Wichtiges fehlt: das Gefühl irgendwohin und zu jemandem zu gehören. Ideal für lange Autofahrten.
Markus Hoffmann liest den Text ruhig, emotional nahezu unbeteiligt - genau wie Julius sich gibt, der keine Gefühle bekundet; dadurch entsteht eine große Intensität. Empfohlen.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Hoffmann, Markus Donovan, Gerard
Donovan, Gerard:
Winter in Maine : Ungekürzte Lesung / Gerard Donovan. Gelesen von Markus Hoffmann. - Schwäbisch Hall : Steinbach sprechende Bücher, 2010. - 5 CDs ; 328 Min.
ISBN 978-3-86974-007-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher