Packende Biografie einer exzentrischen Künstlerin.
Rezension
Die wilde, hochbegabte Chela wächst in Argentinien in den 1920er Jahren in einer konventionellen und lieblosen Familie auf. Als Kind erfindet sie sich eine magische Welt, als Jugendliche taucht sie ab in die Lektüre von Rilke und Rimbaud. Die Familie versucht sie in einer Klosterschule zu bändigen, vergebens. Sie reißt aus und beginnt als Künstlerin zu arbeiten. Rastlos durchstreift sie die Welt, in der Handtasche immer begleitet von Schildkröte Bertha. Nach Stationen in Chile, Paris, Rom und der Osterinsel besucht sie ihre Großtante Angelina auf Sizilien und die seelenverwandten Frauen freunden sich rasch an. Hier findet Chela ein Zuhause und ihre große Liebe. Mit ihrer atemlosen und poetisch schönen Sprache ist Aurora Venturini zweifellos eine Entdeckung. Originell wird ihr Stil durch irritierende Vergleiche und die oft unverschämten Inhalte der gedanklichen Kurztrips ihrer Hauptfigur. Das Buch ist nicht leicht zu lesen, aber schwer wieder aus der Hand zu legen.
Für Literaturkreise durchaus zu empfehlen.Rezensent: Claudia Puschmann
Personen: Venturini, Aurora Schwering, Johanna
Venturini, Aurora:
Wir, die Familie Caserta : Roman / Aurora Venturini. Dt. von Johanna Schwering. - München : dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG, 2024. - 237 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-423-28360-1
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher