Autobiografisch geprägter Roman über das Aufwachsen eines ghanaischen Mädchens in Deutschland und England.
Rezension
Die Suche nach der eigenen Identität prägt das Leben von Maya, deren Wurzeln in Ghana liegen. Sie wächst in Deutschland und England auf, immer konfrontiert mit ihrem Anderssein. Ihre Mutter ist eine schöne, selbstbewusste Frau, eine echte Prinzessin aus Ghana. Sie füllt jeden Raum, laut und schrill, das ist nicht einfach für ihre stille Tochter. Die Traditionen der Königsfamilie werden für das Mädchen erst lebendig, als ihr etwas älterer Cousin aus Ghana zu ihnen zieht. Selbstbewusst, immer zu Unsinn aufgelegt und aufgewachsen mit den alten Überlieferungen, nimmt er dem Mädchen seine Scheu. Maya wächst zu einer energischen Frau heran, die wütend sieht, wie Europa sich die Kulturgüter der ehemaligen Kolonien angeeignet hat und damit auch die Interpretationshoheit über das Vermächtnis ihrer ghanaischen Vorfahren. Die Brüche und Widersprüchlichkeit im Leben der jungen Frau spiegeln sich in der Erzählweise des Buches wider, das sich nicht auf Anhieb erschließt.
Literarisch anspruchsvoll geschrieben, interessant für Literaturkreise und für Menschen, die an den kulturellen Beziehungen zwischen Afrika und Europa interessiert sind.Rezensent: Regina Riepe
Personen: Oforiatta Ayim, Nana Böhnke, Reimnhild
Oforiatta Ayim, Nana:
Wir Gotteskinder : Roman / Nana Oforiatta Ayim. Dt. von Reinhild Böhnke. - München : Penguin, 2021. - 267 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-328-60146-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher