Auszüge aus dem Briefwechsel zwischen Christa Wolf und Sarah Kirsch.
Rezension
Das Hörbuch bietet eine Auswahl aus dem umfassenden Briefwechsel der zwei im Osten Deutschlands aufgewachsenen Literatinnen und skizziert 1963 beginnend den Verlauf der Beziehung bis zu ihrem Zerbrechen Anfang der 90er Jahre. Trotz präzise gesetzter Worte, aus denen vor allem die lyrische Stimme Sarah Kirschs herausscheint, sind die Texte sehr persönlich, teils liebevoll, und lassen eine tiefe Freundschaft erkennen. Neben Alltagsdingen werden die Suche nach der jeweils literarischen Identität, die Verarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit, die Beschränkungen des Schreibens und die politische Rolle von Kulturschaffenden in der DDR thematisiert. In den letzten Jahren vor der Wende kann man in den Briefen Spuren der politischen Differenzen der beiden Autorinnen entdecken, die nach 1989 aufbrechen und schließlich zu einem Zerwürfnis führen. Mit Iris Berben und Sandra Quadflieg leihen zwei hochkarätige Sprecherinnen den beiden Frauen sehr überzeugend ihre Stimmen.
Das Hörbuch weckt Interesse an dem vollständigen Briefwechsel in Buchform und motiviert, die Lyrik- und Prosabände der so unterschiedlichen Frauen wieder zur Hand zu nehmen.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Kirsch, Sarah Wolf, Christa Berben, Iris Quadflieg, Sandra
Wolf, Christa:
Wir haben uns wirklich an allerhand gewöhnt : Der Briefwechsel. Autorisierte Audiofassung / Christa Wolf u. Sarah Kirsch. Gelesen von Iris Berben u. Sandra Quadflieg. - München : Random House Audio, 2021. - 2 CDs ; 161 Min.
ISBN 978-3-8371-5305-7 : EUR 20.00
Sammelbiographien, Briefsammlungen - Signatur: Ba Wol - CD