Ein ironisch erzählter Familien- und Gesellschaftsroman mit Tiefgang, der in Belgien und den USA 1980-2013 angesiedelt ist.
Rezension
Die Vandersandens sind eine reichlich überspannte Familie. Man lebt in sehr wohlhabenden Verhältnissen in der Villensiedlung "auf dem Berg": eine perfekt geregelte Abgeschlossenheit im Luxus. Stefaan ist Manager eines großen Pharmaunternehmens und wird mit 40 Jahren endlich zum ersten Mal Vater. Seine Frau Mieke bringt Sarah zur Welt und erfüllt so die Aufgabe aller Frauen ihrer Schicht: die nächste Generation zu produzieren und sie im Überfluss aufzuziehen. Oder sie kämmt die Teppichfransen, gekauert auf alle Viere, um die überspannten Nerven zu beruhigen. Alles muss blitzsauber sein; hat sie auch das Leben nicht im Griff, so muss sie doch das Haus im Griff haben. Natürlich bricht diese heile Welt zusammen: Sarah flieht in Musik und Drogen; Stefaan begeht Selbstmord, getarnt als Autounfall. Erst sehr spät fangen Sarah und ihre Mutter an, miteinander zu reden; Sarah findet ein Leben mit einem Partner in New York. "Wir gehen weiter. Wir sind immer unterwegs" ist ihr Fazit am Ende des Romans.
Großartig erzählt, mit Ironie und Witz trotz ernstem Inhalt, ist dieser Roman einer der renommiertesten belgischen Autorinnen sicherlich ein "Ausleihhit" in jeder Bücherei.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Coster, Saskia de
Coster, Saskia de:
Wir & Ich : Roman / Saskia de Coster. Dt. von Isabel Hessel. - Stuttgart : Tropen, 2016. - 406 S. ; 22 cm. - Aus d. Niederländ.
ISBN 978-3-608-50156-8 geb. : EUR 22.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Cos - Buch