Der Klassiker aus den 1970er Jahren zeigt die Gefährdung durch Drogen eindringlich und erbarmungslos auf.
Rezension
Die Geschichte von Christiane F. ist bekannt. Mit zwölf begann sie Haschisch zu rauchen, mit 13 griff sie zum ersten Mal zu Heroin. Sie wurde süchtig und landete auf dem Kinderstrich am Bahnhof Zoo. Die Geschichte, die in den 1980er Jahren Kult war - 1978 kam das Buch heraus, 1981 der Film - ist heute so aktuell wie damals. Denn die Drogenproblematik in Deutschland ist nur in den Köpfen in den Hintergrund gerückt. 1978 registrierten westdeutsche Behörden 430 Drogentote. 2009 waren es auf gesamtdeutscher Ebene 1331. Tochter und Mutter, Anna und Katharina Thalbach lesen die Geschichte. Anna Thalbach lässt Christiane F. mit einer eindringlichen Monotonie erzählen, die ahnen lässt, wie schwer es ist, sich von der Macht der Sucht zu befreien. Mutter Thalbach liest Christianes Mutter mit der unterschwelligen Verzweiflung einer Frau, die aus ihrer eigenen Not heraus zwar erst die Augen zumacht, dann aber nicht tatenlos zusieht, wie ihre Tochter von allen verachtet zugrunde geht.
Ein starkes Hörbuch, dass einen innehalten lässt. Ohne erhobenen Zeigefinger mahnt es dazu, festgefahrene Strukturen in unserer Gesellschaft zu hinterfragen und zu ändern.Rezensent: Ute Lawrenz
Personen: Wunder, Dietmar Thalbach, Katharina Thalbach, Anna F. , Christiane
F. , Christiane:
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo / Christiane F. Gelesen von Anna Thalbach, Katharina Thalbach und Dietmar Wunder. - Köln : Lübbe Audio, 2011. - 6 CDs ; 448 Min.
ISBN 978-3-7857-3858-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher