Um 136 authentische Fotos aus der Nachkriegszeit entwirft der Autor eine exemplarische Erlebniswelt von Kindern.
Rezension
Der Leipziger Fotograf Mai verliert im 2. Weltkrieg beide Beine und macht sich im Rollstuhl auf den Weg, Kinder zu fotografieren: das Überleben in Trümmern; Hamsterfahrten; das gegensätzliche Leben in Stadt und Dorf; Eltern, die vergeblich auf den vermissten Sohn warten; Kinder, die traumatisiert sind durch Erzählungen der Erwachsenen oder eigenes Erleben, aber immer wieder lächelnde Gesichter von Menschen, die überlebt haben. Jetzt verbindet der Autor Herbert Günther die Bilder in sehr eindrücklicher Weise zu einer erdachten Familiengeschichte, die exemplarisch für viele deutsche Nachkriegsschicksale steht. Das Buch führt Kinder und Jugendliche sanft beschreibend an eine schlimme Zeit deutscher Geschichte heran. Es fehlt die Frage nach der Ursache des Elends. Es fehlt der Holocaust. Aber Kindern wird die Kindheit ihrer (Ur)-Großeltern nahe gebracht. Meine 88-jährige Mutter war begeistert.
Hier kann generationenübergreifend deutsche Geschichte der Nachkriegszeit in verschiedenen Facetten anschaulich gemacht werden: Die gut verständlichen Texte informieren treffend.Rezensent: Birgit Krohn-Grimberghe
Personen: Günther, Herbert Mai, Karl Heinz
Günther, Herbert:
Wir Kinder von früher : Bilder und Geschichten aus einer anderen Zeit / Herbert Günther. Ill. von Karl Heinz Mai. - 1. Aufl. - Leipzig : Klett Kinderbuch, 2011. - 121 S. : Ill. ; 24 cm
ISBN 978-3-941411-39-5
Signatur: Ju 2/2 - Bücher