Leidenschaftliches und kenntnisreiches Buch im Kampf gegen den Hunger und für das Menschenrecht auf Nahrung.
Rezension
Jean Ziegler, Sonderbotschafter der UNO für das Recht auf Nahrung, kämpft unermüdlich gegen die weltweite Gleichgültigkeit angesichts von Millionen Menschen, die verhungern. Es gäbe genügend Nahrung für alle - deshalb spricht er provokativ von Mord und Massenvernichtung angesichts der Hungertoten. Kenntnisreich und engagiert nennt er die Verantwortlichen für dieses schreiende Unrecht: Großkonzerne des Agrobusiness, die Milliarden Gewinne mit Lebensmitteln machen und Politiker, die sich dem Neoliberalismus verschrieben haben. Beeindruckende Beispiele aus den Ländern des Südens, konkrete Zahlen und Analysen zeigen jedoch, dass Hunger kein unabwendbares Schicksal ist, kein Naturgesetz. Die Schilderung des Leidensweges von Kindern, die an den Hungerkrankheiten Noma und Kwashiokor langsam zugrunde gehen, wird niemanden mehr loslassen. Nach der Lektüre dieses Buches ist man für Diskussionen gerüstet und kann Zieglers Satz nur unterstreichen: "Ein Kind, das am Hunger stirbt, wird ermordet!"
Kein einfaches, aber ein notwendiges Buch, allen zur Lektüre empfohlen, die sich mit dem Skandal des Hungers in der Welt nicht abfinden wollen. Fundierte Quelle für den Schul- und Konfirmandenunterricht.Rezensent: Regina Riepe
Personen: Ziegler, Jean
Ziegler, Jean:
Wir lassen sie verhungern : Die Massenvernichtung in der dritten Welt / Jean Ziegler. Dt. von Hainer Kober. - München : C. Bertelsmann, 2012. - 319 S. : Ill. 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-570-10126-1 geb. : EUR 19.99
Zeitkritik und Zukunftsfragen - Buch