Auf der Suche nach Normalität - deutsch-israelische Begegnungen in der dritten Generation seit der Schoah.
Rezension
In dieser Anthologie schreiben 19 deutsche und israelische AutorInnen über das deutsch-israelische Verhältnis. Sie alle sind geboren in den Jahren 1955 - 1981 und berichten jeweils sehr persönlich und inhaltlich und stilistisch höchst unterschiedlich über ihre Sicht auf dieses besondere Verhältnis, ihre Erlebnisse, ihre Empfindungen und auch darüber, welche Rolle die Vergangenheit für sie und ihre Familie in der jetzigen Gegenwart einnimmt, manchmal auch vor dem Hintergrund des Nah-Ost-Konflikts. Anscheinend unkomplizierte Begegnungen verwandeln sich mitunter in irritierende, Fragen und Scham-, Schuld-, Verletztheits und Fremdheitsgefühle aufwerfende Erlebnisse. Oftmals liegen in bestimmten Worten und ihrem situativen Verständnis die Untiefen des Erlebten und Empfundenen verborgen: Sarah Blau, Lehrerin am Institut für Holocauststudien, findet auf Anfrage für Berlin kein anderes Wort als "nett" und fühlt und weiß doch, dass Berlin alles andere als "nett" sein konnte und war.
Anspruchsvolle und besondere Literatur - geeignet für Büchereien mit dem Schwerpunkt deutsch-israelische Beziehungen (/ christlich-jüdischer Dialog).Rezensent: Anne Rank
Personen: Linner, Barbara Shalev, Amichai Kron, Norbert
Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen : Israelische und deutsche Autoren schreiben über das andere Land / Hrsg. Norbert Kron u. Amichai Shalev. Dt. von Barbara Linner. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2015. - 316 S. ; 20 cm. -
ISBN 978-3-10-002391-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher