Sonntag in einem Altenheim. Wir blicken nicht nur in die Zimmer, sondern auch tief in die Seelen der alten Menschen.
Rezension
Im Verlauf eines Sonntags streifen wir durch die Räume eines Pariser Seniorenheims und lernen einige der alten Menschen kennen, die hier zusammen alt werden, ebenso wie ihre Pflegerinnen und den Direktor des Hauses. Ihnen allen sehen wir mitten ins Herz, lernen ihre gegenseitigen Freundschaften und Animositäten kennen, die das enge Zusammenleben mit sich bringt, ihre geheimen Wünsche, schöne und schmerzhafte Erinnerungen an ihr früheres Leben. Da gibt es Robert und Thérèse, die sich hier finden und in einer späten Liebe erblühen, M. Destroismaisons, der seine demente Frau immer noch abgöttisch liebt und sie gleichzeitig misshandelt, wenn sie ihn mit ihrem früheren Liebhaber verwechselt. Der alte Herr Dreyfus hält sich für einen Kapitän und nutzt jede Chance auszubüxen, um doch noch auf einem Schiff anzuheuern, Nini ist einsam und schikaniert das Personal und die junge Lernschwester grübelt, wie sie ihrem Freund beibringen soll, dass sie schwanger ist.
Ein Blick auf das Alter, aus Sicht der Alten, ihrer Angehörigen und ihrer Betreuer, weise, humorvoll und doch ungeschönt. Ein Thema, das uns irgendwann alle angeht.Rezensent: Dr. Lotte Husung
Personen: Schmidt-Henkel, Hinrich Peretti, Camille de
Peretti, Camille de:
Wir werden zusammen alt : Roman / Camille de Peretti. Dt. von Hinrich Schmidt-Henkel. - 1. Aufl. - Reinbek : Rowohlt, 2011. - 282 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-498-05307-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher