Im Spielen ist alles erlaubt! - Zumindest aus der Sicht des Kindes. Erwachsene sehen dies etwas anders.
Rezension
Es macht Spaß sich vor U-Bahnfahrgästen im Kreis zu drehen und dabei laut zu kreischen oder über den Blattrand zu malen, das Badezimmer mit Schaumwellen zu fluten und mit den Fingern im Essen zu panschen. Leider sehen das die Erwachsenen ganz anders. Sie stellen Regeln auf, durch die so etwas verboten ist. Die Großen mögen keine Aufregung. Sie wollen nicht mehr wild sein und die Welt entdecken. Das liegt längst hinter ihnen. Denn jetzt sind sie groß und nicht mehr klein.
Das mit einem Kinderbuchpreis ausgezeichneten Werk greift ein interessantes Thema auf. Hier wird die Welt der Erwachsenen der von Kindern gegenübergestellt, die in ihrem phantasievollen Spiel immer wieder vermeintliche Grenzüberschreitungen ausleben. Diese Spiegelung der Sichtweisen findet sich auch in den kurzen Textpassagen wieder: Das Kind erklärt, was es mag, um dann festzustellen, dass es den Erwachsenen nicht gefällt, weil es unerhört oder zu gefährlich ist. Die ergänzenden Illustrationen im naiv kindlichen Stil wiederum bleiben einzig der Sicht des Kindes treu. Insgesamt kann das Buch als Plädoyer für gegenseitiges Verständnis stehen, wobei es wohl eher Erwachsenen gefallen dürfte, die sich dieser Konflikte viel mehr bewusst sind.
Rezensent: Juliane Deinert
Personen: Oppermann, Berenike Kihßl, Elisabeth
Wir wollen doch nur spielen / Berenike Oppermann. Ill. von Elisabeth Kihßl. - Innsbruck : Tyrolia, 2018. - O. Pag. : überw. Ill. ; 27 cm
ISBN 978-3-7022-3667-0
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher