Am Beispiel einer ungewöhnlichen Familie werden die vierzig Jahre der DDR erzählt.
Rezension
Uwe-Karsten Heye war Pressereferent und Redenschreiber Willy Brandts. Er lebt in Potsdam. Dort lernt er Familie Hanke kennen. Zusammen mit deren Tochter Bärbel Dalichow, Direktorin des Filmmuseums Potsdams, beleuchtet er die Geschichte der DDR am Beispiel von drei außergewöhnlichen Menschen. Sie waren eine sozialistische Musterfamilie. Die Eltern, Helmut und Brunhilde Hanke, konnten unter den günstigen Bedingungen des Staates aufsteigen, Helmut zum Professor für Kulturwissenschaften, Brunhilde wurde mit 31 Jahren Oberbürgermeisterin von Potsdam. Nach ersten enttäuschenden Erfahrungen mit dem System, versuchten sie die Zweifel zu verdrängen, nur Tochter Bärbel wurde aufmüpfig und plante die Republikflucht. Nach der Wende muss sie bei der Akteneinsicht in der Gauck-Behörde erfahren, dass ihr erster Mann sie bespitzelt hat. Heye berichtet in seiner Funktion als Erzähler von den Gesprächen mit den Eltern, Bärbel Dalichow erzählt selbst.
Dieses Beispiel mag für viele Schicksale stehen, es bedarf dringend der Wahrnehmung durch westdeutsche Leser. Für Gesprächskreise ab 17 J. nachdrücklich empfohlen.Rezensent: Christine Razum
Personen: Heye, Uwe-Karsten Dalichow, Bärbel
Heye, Uwe-Karsten:
„Wir wollten ein anderes Land“ : Eine Familiegeschichte aus der DDR / Uwe-Karsten Heye. Bärbel Dalichow. - 1. Aufl. - München : Droemer, 2010. - 279 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-426-27530-6
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher