Perspektiven des Begriffes Heimat.
Rezension
Heimat kann vieles sein, und so ist der Zugang der einzelnen Essays in diesem Sammelband sehr unterschiedlich. Bernardin Schellenberger erinnert an die nomadischen Wurzeln der christlich-jüdischen Tradition sowie Jesu Tätigkeit als Wanderprediger. Doris Weber bringt Selbstauskünfte betroffener Menschen ohne „Heimat“. Eine Betrachtung beschäftigt sich mit Rechtsradikalen, Heimattümelei und Vertriebenen. Anhand eines kleinen Dorfes zeigt Yvonne Koch das Verschwinden von Heimat durch demografische Faktoren und den mühsamen Weg, Heimatbewusstsein wieder herzustellen. Aus psychologischer Sicht beschreibt Lisa Laurenz Heimat als Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Die Auflösung von alten Gesellschaftsstrukturen führt zur Verunsicherung. Sehnsucht nach Heimat ist Ausdruck für den Wunsch nach einem Ort der Geborgenheit. Weitere Artikel befassen sich unter anderem mit der Heimat im Glauben, hier der Volksfrömmigkeit; die Heimat des Philosophen; die Wiederentdeckung von Heimat oder modernen Nomaden.Entstanden ist dieser Sammelband aus einer Sendereihe im Kulturprogramm des Hessischen Rundfunks.
Die verschiedenen Beiträge zeigen ein breites Spektrum von Heimat auf und sind sehr informativ für am Thema interessierte LeserInnen ab 16 J.Rezensent: Karlheinz Adams
Personen: Hofmeister, Klaus
Wissen, wo man hingehört : Heimat als neues Lebensgefühl. - Würzburg : Echter, 2006. - 180 S. ; 21 cm
ISBN 3-429-02820-5
Signatur: Sb 3 - Bücher