Wanja wächst in einem russischen Waisenhaus auf, in dem es an menschlicher Fürsorge, Nahrung und Kleidung mangelt.
Rezension
Die Heimkinder verwahrlosen, weder Laufen noch Sprechen werden ihnen beigebracht. Als Wanja zu alt ist für das Waisenhaus, wird er in eine Anstalt abtransportiert. Hier liegen die Kinder in Gitterbetten kahl geschoren und nackt, ihre Exkremente locken die Ratten an. Viele überleben die Qualen nicht. Auf dem Anstaltsgelände steht eine Leichenhalle. Diese an KZs erinnernden Zustände gehen dem Leser sehr unter die Haut, bestürzen und machen fassungslos. Dank seines Überlebenswillens, seiner Intelligenz und Herzenswärme, schafft es Wanja, ausländische Unterstützer für sich zu gewinnen. Nach zermürbendem Kampf mit russischen Behörden gelingt eine Adoption nach Amerika, wo Wanja heute als John glücklich lebt. Aus wechselnder Erinnerungsperspektive von ihm und seinen Helfern, ist diese Lebensgeschichte erzählt, um auf die größtenteils immer noch menschenunwürdigen Bedingungen in russischen Heimen aufmerksam zu machen.
Ein aufklärendes, wichtiges Buch mit einer Geschichte, die einem nachgeht.Rezensent: Judith Richter
Personen: Tessari, Carina Lahutsky, John Philps, Alan
Philps, Alan:
Wolkengänger : Die wahre Geschichte eines russischen Waisenkindes / Alan Philps. John Lahutsky. Dt. von Carina Tessari. - 1. Aufl. - Berlin : Kiepenheuer, 2010. - 348 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-378-01108-3
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher