Walton, Julia
Wörter an den Wänden Roman
Buch

Das therapeutische Tagebuch gibt einen erschütternden Einblick in die innere Welt eines Jugendlichen mit Schizophrenie.


Rezension

Sie habe sich "viel künstlerische Freiheit erlaubt", und die Geschichte um den 16jährigen Adam beruhe "lose auf dokumentierten Symptomen von Schizophrenie", erklärt die Autorin im Nachwort. Dennoch hatte ich - frei von jeder persönlichen Erfahrung - durchweg das Gefühl einer absoluten Authentizität. Adam nimmt an einer Studie zu einem neuen Medikament gegen Schizophrenie teil. Da er sich weigert, während der dazugehörigen Therapiesitzungen mit seinem Arzt zu sprechen, führt er eine Art Tagebuch, in dem er seinen inneren Zustand schildert und Fragen des Arztes beantwortet. Dabei ist Adam unglaublich witzig und sympathisch und schildert sehr amüsant sein Leben an einer katholischen Schule. Ergreifend wird es in Passagen, in denen Adam sich fragt, ob seine Familie ohne ihn nicht besser dran wäre. Spätestens als er sich in seine Mitschülerin Maya verliebt, fiebert man mit Adam mit, ob er trotz der Halluzinationen ein weitgehend "normales" Leben führen kann. Spannend. Bewegend. Großartig!

Wer ein Jugendbuch sucht, in dem sowohl für Jungen als auch für Mädchen ab 15 Jahre Schizophrenie eindrücklich und gut nachvollziehbar thematisiert wird, der ist hier an der richtigen Adresse. Auch für alle anderen ein wichtiges Buch!

Rezensent: Katja Henkel


Personen: Walton, Julia

Schlagwörter: Familie Schule Erste Liebe Schizophrenie

Walton, Julia:
Wörter an den Wänden : Roman / Julia Walton. Dt. von Violeta Topalova. - Zürich : Arctis, 2020. - 297 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-03880-039-2 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/8922
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Wal - Buch