Der elfjährige Victor stottert, ist aber dennoch ein ungewöhnlicher Sprachmeister.
Rezension
USA 1959. Victor lebt mit seinen viel beschäftigten und sehr begüterten Eltern in Memphis. Seine eigentliche Bezugsperson ist „Mam“, das farbige Kinder- und Hausmädchen aus Mississippi. Anschaulich schildert uns der Ich-Erzähler seine ständige Not: Er hat die besten Wörter und Sätze im Kopf, aber die kommen nur bruchstückhaft und verstümmelt aus seinem Mund. Für seinen Freund einen Monat lang die Zeitung auszutragen, ist eine echte Mutprobe für den intelligenten Jungen, die er aber nicht nur besteht, sondern auch dazu nutzt, um neue Freundschaften mit ungewöhnlichen Menschen zu schließen. Denn auch wenn er wenig spricht, so kann er doch mit Empathie zuhören. Eine aufregende Nebenhandlung, in der sich „Mam“, als furchtlose Beschützerin bewährt, verleiht der Geschichte einen zusätzlichen Spannungsbogen. Vince Vawter erzählt mit feiner Beobachtungsgabe, Humor und vielen klugen Bemerkungen über die menschliche Sprache und Kommunikation.
Kinder ab etwa zehn Jahren werden den sympathischen Helden, der nicht wenige autobiographische Züge und Erfahrungen seines Autors trägt, garantiert in ihr Herz schließen.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Herzke, Ingo Vawter, Vince
Vawter, Vince:
Wörter auf Papier / Vince Vawter. Dt. von Ingo Herzke. - Hamburg : Königskinder, 2014. - 285 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-551-56001-8
Erzählungen (9-12 Jahre) - Signatur: Ju 2 - Bücher