2 Monate COVID-19-Tagebuch einer Bloggerin in Wuhan.
Rezension
Die in China bekannte Literatin Fang Fang wurde erst gefeiert für ihr Online-Tagebuch, dann zensiert und schließlich als Verräterin bezeichnet. Denn sie stellt in ihrem Tagebuch Fragen nach Verantwortlichkeiten und Vertuschung. Gefeiert wurde sie vor allem von der Bevölkerung in der Provinz Hubei, weil sie den Ängsten und täglichen Sorgen der "einfachen" Menschen eine Stimme verlieh. Als die Kritik an China im Ausland lauter wurde, mehrten sich auch ihre Kritiker, die nicht wollten, dass die negative Außensicht von China durch Fang Fang weitere Nahrung erhielt. Das Buch ist die erste deutsche Veröffentlichung Fang Fangs. Es ist kaum wegen seiner literarischen Qualität zu lesen, sondern bedient eher unsere Neugier auf authentische Stimmen aus China. Die Tagebuchform bedingt viele Wiederholungen von Gedanken und Alltäglichem. Eine gestraffte Reportageform mit halber Länge hätte dem zweifellos interessanten Einblick in Fang Fangs Blog gut getan und einer Lese-Ermüdung entgegengewirkt.
Für Interessent*innen chinesischer Literatur und Gesellschaft sowie aktueller COVID-19-PerspektivenRezensent: Katharina Katz
Personen: Fang, Fang Kahn-Ackermann, Michael
Fang, Fang:
Wuhan Diary : Tagebuch aus einer gesperrten Stadt / Fang Fang. Dt. von Michael Kahn-Ackermann. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2020. - 348 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-455-01039-8
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher