Smirnoff, Karin
Wunderkind Roman
Bücher

Mentale kindliche Stärke vs. eine schier unerträgliche, übergriffige Erwachsenenwelt.


Rezension

Dieser Roman ist eine Herausforderung an den Lesenden: Machtmissbrauch und Gewalt gegenüber Kindern sowie deren Vernachlässigung bilden die thematischen Eckpfeiler dieses Buches. Wer die ersten Kapitel durchhält und es nicht beiseite legt, entwickelt eine starke Sympathie für die junge Protagonistin Agnes und deren Freunde Kristian und Miika.
Agnes, ein ungewolltes Kind, wächst unter größten Entbehrungen und Demütigungen seitens der Mutter - ehemals eine erfolgreiche Pianistin - auf, entwickelt sich selbst als sog. Wunderkind. Ihr Überlebenswille sorgt für eine enorme mentale Stärke, die sie mit Kristian und später auch Miika teilt. So bilden sie einen unüberwindbaren Widerstand gegen die brutale Erwachsenenwelt. Der selbst durch seine Kindheit schwer gestörte Frank Leide erkennt das musikalische Talent Agnes’ und Kristians und beginnt, sie in großem Stil international zu fördern. Der Preis, den die Kinder dafür zahlen, ist hoch. Sie müssen Leides pädophile Übergriffe erdulden. Erst als der durch Leide organisierte Missbrauch in großem Stil beginnt, erfolgt die Befreiung.

Geeignet für interessierte Literaturkreise, die auch schwierige Themen nicht scheuen.

Rezensent: Christiane Weppner


Personen: Smirnoff, Karin Allenstein, Ursel

Schlagwörter: Kindesmissbrauch Vernachlässigung mentale Stärke

Smirnoff, Karin:
Wunderkind : Roman / Karin Smirnoff. Dt. von Ursel Allenstein. - München : Hanser Berlin, 2023. - 318 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-27585-0

Zugangsnummer: 44834
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher