Vera war zu jung, als alle Welt sich in sie verliebte. Jetzt ist sie 46 und es ist höchste Zeit, eigene Erfahrungen zu machen.
Rezension
Ein tolles Buch! Auch wenn die Situation konstruiert wirkt und niemand, den ich kenne, nicht einmal ich, den Mut hätte, einen Ausweis zu entwenden (und das auch noch so originell einzufädeln) und mit der gestohlenen Identität zu verschwinden… Eigentlich schade, denke ich, seitdem ich Vera nach London gefolgt bin und dort ihren wagemutigen Lebensversuchen beigewohnt habe. Wirklich schade, dass ich mich nicht trauen würde. Denn es ist gut, menschlich, warm, schön, fröhlich und sehr ernst, was sie zu erleben wagt, was sie bedenkt, was sie vermisst und was sie für immer abstreift und was sie behalten will, wenn sie als Vera zurück kommt. - Nebenher gibt Kuckart ungeschönt Einblick in die Seele der Menschen, die Veras Lebensweg bisher gekreuzt haben. Manchmal stellt sich die Erinnerung oder die Verbindung auch erst zögernd ein. Dann ist es besonders gelungen, wie sie schreibt und das Leben auslotet. Sie bleibt immer ohne gemeine Bloßstellungen, ohne einfache Schuldzuweisungen oder billige Lösungen. Im Gegenteil: das Leben und die Menschen behalten Seite für Seite ihre Würde, gewinnen sie zurück, wenn sie sie fast verloren hätten. Weil sie sich alle um das bemühen, das so schwer zu leben ist: die Liebe.
Dringende Empfehlung für alle Gemeinde- und Patientenbüchereien!Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Kuckart, Judith
Kuckart, Judith:
Wünsche : Roman / Judith Kuckart. - Köln : DuMont, 2013. - 300 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8321-9705-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher