Roman über das Erwachen der Liebe eines Jungen im Nigeria der 2010er Jahre. Das Private ist politisch, das Politische privat.
Rezension
Ein unglaublich tiefer Lebensbericht über den Jungen Obiefuna, der der Frage nach dem Weg der politischen Macht durch die Gesellschaft in die persönlichsten Bereiche des Lebens nachgehen muss. Der erlebt, wie schwer das Ausbrechen ist und dass Menschenleben davon abhängen. Der letztlich den Mut hat, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen und sich seinen eigenen Dunkelheiten zu stellen. Chukwuebuka Ibeh beleuchtet in seinem ersten Roman in einzigartiger Sprache die psychologischen Muster der Macht und wie Menschen, die von dieser Macht unterdrückt werden, selber in die Position kommen, diese in bestimmten Formen auszuleben. Aber seine Figuren zerbrechen nicht an und unter dieser Macht, sie reflektieren sie in immer wieder neuen Konstellationen. Ibeh formuliert die schönsten, sinnlichsten und ehrlichsten Sex- und Liebesbeschreibungen, die ich je gelesen habe. Ein hochaktuelles und gleichzeitig zeitloses Buch, das unbedingt gelesen und besprochen werden will.
Für alle, die sich mit der Verquickung von Macht, Sexualität, Liebe und Politik auseinandersetzen, und dabei von einer ganz besonderen Sprache begleitet werden wollen.Rezensent: Jule Zemke
Personen: Ibeh, Chukwuebuka Reiber, Cornelius
Ibeh, Chukwuebuka:
Wünschen : Roman / Chukwuebuka Ibeh. Dt. von Cornelius Reiber. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2024. - 319 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-10-397598-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher