Ein entsetzliches Massaker in der Nähe eines abgelegenen Bergdorfes in Norditalien wirft Fragen nach dem Bösen auf.

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Rezension

Außerhalb des Dorfes San Giuda im Trentino hat im tiefen Winter ein entsetzliches Massaker an elf Menschen stattgefunden. Erste Ermittlungen bringen Unglaubliches ans Licht: Jedes Opfer starb auf andere Art. Doch nicht alle wurden umgebracht: Ein Mann starb an einer Kohlendioxidvergiftung, ein anderer erschoss sich selbst, eine Frau starb an Krebs, eine wurde Opfer von Organräubern, bei einer weiteren Frau deutet alles auf eine Haiattacke als Todesursache hin. Erzählt wird der Roman aus der Perspektive des Dorfpfarrers Don Ermete und der Psychiaterin Giovanna Gassion, die gemeinsam die Wahrheit herausfinden und das Unerklärliche erklären wollen, was jedoch vergeblich bleibt. Die Schilderung eines wegen Abwanderung und Überalterung aussterbenden Dorfes gehört zu den starken Momenten des Romans. In einer anspruchsvollen Sprache konfrontiert Veronesi, der für seinen Roman „Stilles Chaos“ prämiert wurde, unter dem Deckmantel eines Thrillers den Leser mit Fragen nach dem Bösen, dem Glauben, den Grenzen der Wissenschaft. Dabei lässt er ihn mit allen offenen Fragen verstört und verwirrt zurück.

Eine anstrengende, aber faszinierende Lektüre für geübte LeserInnen.

Rezensent: Ileana Beckmann

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Personen: von Killisch-Horn, Michael Veronesi, Sandro

Schlagwörter: Psychiatrie Das Böse