Die Abenteuer einer altklugen Göre aus der Provinz in der Großstadt Paris.
Rezension
Weil ihre Mutter ungestört mit ihrem Liebhaber sein will, soll die zehnjährige Zazie anderthalb Tage bei ihrem Onkel in Paris bleiben. Zazie möchte unbedingt mit der Metro fahren. Ihr Pech ist, dass die still steht, da gerade mal wieder gestreikt wird. Das Mädchen stürzt sich ins Großstadtgetümmel und erlebt einen Tag voll grotesk-absurder Geschichten. Dabei entwirft Queneau ein irrwitziges Panoptikum schräger Pariser Typen. Am Ende steht Zazies Erkenntnis: „Ich bin älter geworden“. - Der Roman lebt auch von dem ständigen Nebeneinander von derber Umgangssprache und subtilem Sprachwitz. Auch wenn in der exzellenten deutschen Übersetzung nicht alle Wortspiele wiederzuerkennen sind, die Live-Lesung zudem eine sorgsam gekürzte Version des Romans bietet, ist das vorliegende Hörbuch sehr gelungen. Ulrich Matthes gibt den jeweiligen Personen und Sprachregistern die richtige Stimme, die eingefügten kurzen Musikstücke unterstreichen die Stimmung in den Kapiteln und geben der Geschichte noch zusätzlichen Schwung.
Ein sehr empfehlenswertes Hörbuch, das auch die begeistern wird, die den Kultroman der frühen Sechziger gelesen haben. Insbesondere ein Hörgenuss für Freunde surrealer Literatur, auch wegen der eindrucksvollen Sprecherleistung.Rezensent: Dieter Jeanrond
Personen: Queneau, Raymond Matthes, Ulrich Mevs, Christian Fekl, Martin
Queneau, Raymond:
Zazie in der Metro : Live-Aufnahme in den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin / Raymond Queneau. Gespielt von Ulrich Matthes. Musik Christian Mevs und Martin Fekl. - Berlin : speak low, 2007. - 2 CDs ; 112 Min.
ISBN 978-3-940018-01-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher