Die Siebenbürger Sachsen in Zeiden (Rumänien) suchen im Januar 1941 nach politischer Orientierung.
Rezension
Die Autorin (geb. 1974 in Kronstadt, Rumänien) befasst sich in ihrem Debütroman mit den Siebenbürger Sachsen, die sich über Jahrhunderte hinweg ihre Kultur und Lebensweise erhalten haben. Sie erzählt nicht linear, in genau mit Ort und Zeit datierten Abschnitten blendet sie vor und zurück, wirft Schlaglichter auf gegenwärtige und historische Ereignisse und sehr unterschiedliche, teils historisch verbürgte Personen. Das Geschehen kreist um die Historikerin Leontine, die an der alten Stadtchronik weiter schreibt. Da stehen im Januar 1941 viele Fragen im Raum: Rumänisierung, Assimilierung oder "heim ins Reich", Antisemitismus, Festhalten an alten Traditionen oder Fortschritt. Ihre kritischen Äußerungen bewirken schließlich, dass Leontine bedroht wird, und so nutzt sie das Angebot zur Ausreise zusammen mit jungen Männern, die zur Waffen-SS ins Reich wollen, um dem rumänischen Wehrdienst zu entgehen. Geschichtliche Vorkenntnisse erleichtern das Lesen!
Die Sprache ist mal poetisch, mal recht sperrig. Kein Buch für EntspannungsleserInnen! Aber für alle, die sich einen Roman mal "erarbeiten" mögen und historisch interessiert sind. (Nonimiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2015.)Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Ackrill, Ursula
Ackrill, Ursula:
Zeiden, im Januar : Roman / Ursula Ackrill. - Berlin : Wagenbach, 2015. - 253 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8031-3268-0 geb. : EUR 19.90
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