Reflektierte "Trennungsgeschichte".
Rezension
Lorenzo, der Ich-Erzähler, wird von seiner Freundin, der "wichtigsten Liebesgeschichte seines Lebens" verlassen, eine Beziehung, die, nachdem beide eine gemeinsame Wohnung bezogen haben, an Alltäglichkeiten scheitert. Das Zusammenleben habe, so meinen die Partner, "schlechte Menschen" aus ihnen gemacht, dominiert von Intoleranz, Pedanterie, Egoismus, verbunden mit weiteren belastenden - nie geahnten - Wesensveränderungen. Der Protagonist leidet quälend unter der Situation. Er beginnt seine Vergangenheit aufzurollen, reflektiert sein Verhalten, um dabei zu erkennen, wo seine Defizite liegen, was seine Persönlichkeitsstruktur ausmacht, wo äußere Umstände nicht mit innerer Bereitschaft harmonisieren, dadurch wichtige Entscheidungen nicht getroffen wurden. Er hat dabei, permanent, trotz äußerer Negativerfahrungen, eine Versöhnung mit Frederica im Sinn, die er glaubt, aufgrund relativierter Denkmuster, erreichen zu können mit der Wunschvorstellung "Zeit für mich und Zeit für dich" zu investieren.
Fabio Volo ist eine einfühlsame Analyse über das "Für und Wider" einer Trennung gelungen. Unterhaltsame Lektüre mit Tiefsinn. Bestens geeignet (besonders eine jüngere Leserschaft ist angesprochen) für alle Patientenbüchereien.Rezensent: Brigitta Morgenstern
Personen: Volo, Fabio Klöss, Peter
Volo, Fabio:
Zeit für mich und Zeit für dich : Roman / Fabio Volo. Dt. von Peter Klöss. - Zürich : Diogenes, 2013. - 260 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-257-30016-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher