12 abgründige, humorvolle Kurzgeschichten der bekannten japanischen Autorin.

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Rezension

Mit leichter Feder und zärtlichem Blick erzählt Sayaka Murati vom Zusammenleben der Menschen. Welche Regeln und Bräuche gelten gerade, welche Empfindungen sind normal? War das nicht vor dreißig Jahren völlig anders? Auf brillante Weise entlarvt sie dabei die Willkür unserer Konventionen, denn was in den Geschichten als „normal" beschrieben wird, erscheint aus unserer Sicht überaus seltsam und abgründig: Eine Gesellschaft, in der man die Toten rituell lecker zubereitet verspeist und anschließend Fruchtbarkeitszeremonien durchführt? Ein Brautpaar, das sich darüber streitet, ob es sich mit schicken Möbeln aus Menschenknochen einrichtet? Warum eigentlich nicht? Happy Future Food, die moderne Lifestile Nahrung aus hellblauem Pulver in Soda? Was sich gehört, wie man zusammen lebt, wovon man träumt, das sind die Fragen, um die sich die Geschichten der Autorin drehen. Sie sind vergnüglich zu lesen und bieten Stoff zum Nachdenken und Diskutieren, beschreiben sie doch Welten und Alltagssituationen, die so ganz anders sind und stellen damit unsere Alltagsnormen spielerisch in Frage.

Ein besonderes Buch, Literaturkreisen sehr empfohlen. Für Diejenigen, die mal etwas anderes lesen möchten.

Rezensent: Regina Riepe

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Personen: Murata, Sayaka Gräfe, Ursula

Schlagwörter: Zusammenleben Japan Konventionen