Überblick über die jüdische Geschichte, besonders in Deutschland

---

Rezension

Auf die frühe Geschichte des Judentums, die sich vor allem auf das Alte Testament stützt, folgt die römisch-jüdische Geschichte, die zur Vertreibung der Juden aus Israel und zur Entstehung der ersten jüdischen Gemeinden in Deutschland führt. Sie stützt sich wie der restliche Band auf vielfältige historische Quellen. Den Autoren gelingt ein anschauliches und spannendes Bild der christlich-jüdischen Beziehungen von der Antike bis zur unmittelbaren Gegenwart. Neben den sozialgeschichtlichen Übersichtsdarstellungen überzeugen die Porträts bekannter jüdischer Persönlichkeiten, etwa des Aufklärers Moses Mendelssohn oder des Zionisten Theodor Herzl. Sie stellen aber auch weniger bekannte Juden vor, wie etwa den Reformer Israel Jacobson (1769-1828), der die deutsche Sprache in die Synagoge einführte. Immer wieder geht es um Pogrome gegen jüdische Gemeinden von der Zeit der Kreuzzüge bis zum 19. Jahrhundert. Ausführlich behandelt wird der rassistische Antisemitismus der Nationalsozialisten. Knapp 20 Seiten beschäftigen sich mit dem jüdischen Leben nach 1945. Besonders hervorzuheben sind Klaus Ensikats vierfarbige Illustrationen, die die gut verständlichen Texte ideal ergänzen.

Wärmstens empfohlen für alle Büchereien, geeignet auch für Erwachsene. Ab 14 J.

Rezensent: Peter Bräunlein

---

Personen: Brodersen, Ingke Dammann, Rüdiger Ensikat, Klaus

Schlagwörter: Antisemitismus Judentum