In Nordwestböhmen leben Waisenkinder unter der Aufsicht von Nonnen in einem ehemaligen Gutshaus, als 1968 Truppen des Warschauer Pakts in das "sozialistiache Bruderland" DDR einmarschieren.
Rezension
Der Autor war 16 Jahre alt, als er die "Charta 77" der tschechischen Bürgerrechtsbewegung mit unterschrieb. Sein neuester Roman erzählt vom Ausbruch einer Apokalypse nach dem Einmarsch der Russen und ihrer Verbündeten 1968. - Im "Heimdaheim" leben minderjährige Waisen aus verschiedenen Ländern in Obhut von Nonnen. "Die heruntergekommenste Rabaukenbande der Republik" werden sie vom aufständischen tschechischen Kommandanten genannt, der die Nonnen deportieren lässt und die Kinder zu Soldaten ausbildet, um sie gegen die Truppen des Warschauer Pakts einzusetzen. Unter ihnen der zwölfjährige Russe Ilja. Nach dem Tod seines kleinen Bruders entzieht er sich durch Flucht. Er läuft über und wird Dolmetscher bei einem russischen Panzer-Hauptmann. - Im Paul Gerhardt-Gedenkjahr und nach dem Besuch des 10-stündigen "Wallenstein" in Berlin fühlt sich d. Rez. bestürzend an den Dreißigjährigen Krieg erinnert.
Topol ist ein furioser Erzähler, der in rasantem Tempo und in gewaltigen Bildern ein apokalyptisches Szenario zeichnet. Für anspruchsvolle LeserInnen eine wichtige, auch notwendige Lektüre .Rezensent: Christine Razum
Personen: Topol, Jachym
Topol, Jachym:
Zirkuszone : Roman / Jáchym Topol. Dt. von Milena Oda und Andreas Tretner. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2007. - 316 S. ; 21 cm. - Aus d. Tschech.
ISBN 978-3-518-41887-1 : EUR 0.00
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