New Orleans 2005 - ein Hurrikan droht. Eine alte Frau verschanzt sich mit ihrem Hund im Haus und durchlebt noch einmal die Trauer um ihren verstorbenen Sohn.
Rezension
Während die Menschen ihre Häuser vor dem herannahenden Hurrikan Katrina verlassen, verweigert sich Zola der Evakuierung. Sie hat schon mehrere Hurrikans erlebt und wird auch diesen überstehen. Während das Wasser im Haus ansteigt, wird ihr Hund Lady immer ängstlicher. Zola selbst wird von Erinnerungen an die Kindheit ihres geliebten Sohnes überschwemmt. Dessen Tod hat sie genauso wenig überwunden wie die Tatsache seiner Homosexualität, seiner Ablösung von ihr und der Beziehung mit dem jungen Troy, dessen Existenz im Leben ihres Sohnes sie zu negieren versuchte. Je länger man ihren Gedanken folgt, desto verständlicher werden der müde Sarkasmus und die Verbitterung dieser Frau. Emotionale Nähe, lässt diese starrsinnige Romanfigur trotzdem nicht zu. Als die eigenwillige Dame endgültig zu ertrinken droht, naht erneut ein Rettungsboot. Zola besteht darauf, dass sie ohne ihren Hund das Boot nicht betreten wird. Für Hunde ist in den Schnellbooten jedoch kein Platz, und so scheitert jeder Rettungsversuch an Zolas Starrsinn - Trotz des erschütternden Themas liest sich das Buch leicht und enthält einige Überraschungsmomente. (2007 wurde der Autor für seinen Roman „Alabama Song“ mit dem renommierten französischen Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet.)
Der Tsunami in Japan ist präsent während man bei der Lektüre dieses Einzelschicksals mitfühlt, was es bedeuten kann, alles zu verlieren und vor allem jemanden, den man liebt.Rezensent: Bettina Rehbein
Personen: Leroy, Gilles Osthelder, Xenia
Leroy, Gilles:
Zola Jackson : Roman / Gilles Leroy. Dt. von Xenia Osthelder. - 1. Aufl. . - Zürich : Kein & Aber, 2011. - 235 S. ; 19 cm. -
ISBN 978-3-0369-5585-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher