Zorn Spielarten eines großen Gefühls. Texte von Homer bis Thomas Mann
Bücher

Textauszüge aus Lyrik, Epik und Essay von der Antike bis zu Thomas Mann.


Rezension

Seneca öffnet und beschließt den Reigen mit seinen Gedanken, die sich direkt auf den Zorn im Gegensatz zur Vernunft beziehen. Es folgt eine willkürlich zusammengestellte bunte Mischung von Texten, über deren Auswahl sich die Leserin wundert, zumal die Herausgeberin in ihrem schmalen Vorwort ihre Kriterien nicht überzeugend begründet. Die Auszüge aus Romanen und Erzählungen, die den Zorn einzelner Protagonisten darstellen, haben im Zusammenhang eine bestimmte Funktion, wirken hier aber oft zu verkürzt und beliebig. Schlimm wird es bei Texten, die unbedingt eines Kommentars bedürfen wie Kapitel aus der Apokalypse des Johannes oder das Schiller-Gedicht „Die schlimmen Monarchen“, das schon ein Kommentator vor 100 Jahren als in Teilen unverständlich bezeichnete. Auf jegliche Anmerkungen zu verzichten, macht es der Herausgeberin leicht und der Leserin schwer.

Für die Anschaffung in unseren Büchereien nicht empfohlen.

Rezensent: Lieselotte Diepholz


Personen: Luther, Martin Mann, Thomas Homer Junge, Ricarda

Schlagwörter: Wut Verzweiflung Zorn

Zorn : Spielarten eines großen Gefühls. Texte von Homer bis Thomas Mann / Hg. von Ricarda Junge. Mit Beiträgen von Homer, Thomas Mann, Martin Luther u.a. - Frankfurt am Main : Fischer, 2014. - 327 S. : Ill. ; 19 cm
ISBN 978-3-596-90520-1

Zugangsnummer: 32333
Einzelne Richtungen, Einzelfragen - Signatur: Pa 3 - Bücher