Ein junger Journalist folgt der Einladung eines völkischen Dichters und seiner Anhänger auf Burg Zornfried.
Rezension
Der junge Frankfurter Journalist Jan Brock stößt im Internet auf die schwülstigen Gedichte des völkischen Dichters Storm Linné. Er ist überzeugt, dass man die "Bücher Linnés lesen sollte und sich damit auseinandersetzen muss, um den Gegner zu kennen". Seinem kritischen Feuilletonartikel folgt eine Einladung in den Spessart, wo der Dichter mit seinen Anhängern auf Burg Zornfried lebt. Jan Brock wittert eine Sensationsreportage. Gleichzeitig fasziniert und abgestoßen von der völkischen Denk- und Lebensweise, lässt er sich in der Abgeschiedenheit immer weiter darauf ein und merkt zu spät, wie er diesem Gedankengut durch die mediale Berichterstattung auch steigende Aufmerksamkeit verschafft! Ein vielschichtiger, kurzer Roman, der vor allem den Umgang der Medien mit den neuen Rechten und ihrer Sprache satirisch thematisiert, mit Anspielungen auf reale Figuren der rechten Verlegerszene.
Ein aktueller Roman für zeitpolitisch interessierte Leser*innen. Für größere Romanbestände empfehlenswert.Rezensent: Birgit Hillmer
Personen: Albig, Jörg-Uwe
Albig, Jörg-Uwe:
Zornfried : Roman / Jörg-Uwe Albig. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2019. - 159 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-608-96425-7 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Alb - Buch