Erwin Berner, Sohn von Erwin und Eva Strittmatter, beschreibt sein Leben in Berlin-Friedrichshain von 1975 bis 2005.
Rezension
Als Berner 1975 nach Berlin-Friedrichshain zieht, ist er ein junger, gefragter Schauspieler bei Theatern und Film. Vierzig Jahre wohnt er ununterbrochen in einem Haus in der Schreinerstraße. Im Buch reflektiert er über sein Leben dort in diesen Jahren (zu einer anderen Zeit) über die Menschen, die Nachbarschaft, das Leben in der DDR (in einem anderen Land), der Wende- und Nachwendezeit bis 2005. Wir erfahren viel über das teils beschauliche, manchmal piefige Alltagsleben in der DDR und die stürmischen Jahre nach 1990, die viel Veränderungen brachten. Aus dem klassischen Arbeiterviertel wurde ein angesagtes Szenequartier. Hinzu kommen Betrachtungen über das Älterwerden, den Verlust von Freunden. Seine Beobachtungen sind genau, sehr persönlich, sensibel, manchmal larmoyant, aber immer reflektiert. Die Sprache lässt sofort einprägsame Bilder im Kopf entstehen. So wird Berner zum Chronisten einer verlorenen Zeit und einer verschwundenen Heimat.
Eine einfühlsam geschriebene Autobiographie, die Leser*innen mit Interesse an persönlich gehaltenen Lebensbeschreibungen sehr empfohlen wird.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Berner, Erwin
Berner, Erwin:
Zu einer anderen Zeit, in einem anderen Land / Erwin Berner. - Berlin : Aufbau, 2020. - 253 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-03478-8 geb. : EUR 18.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Ber - Buch