Die amerikanisch-indische Dimple will keine Ehe, schon gar keine arrangierte. Was aber, wenn die Liebe ins Spiel kommt?
Rezension
Karriere statt Ehe - das will Dimple für ihre Zukunft. Sie ahnt nicht, dass ihre Eltern den ersehnten IT-Kurs nur finanzieren, weil sie hier Rishi treffen wird, den sie als „idealen indischen Ehemann” ausgewählt haben. Für ihn ist es keine Frage, die Erwartungen seiner Eltern zu erfüllen. Beharrlich und galant bemüht er sich um Dimples Zuneigung. Tatsächlich verliebt sie sich in ihn, kann ihre Gefühle und Zukunftspläne aber nicht vereinbaren. Also muss Rishi seine Prinzipien für das Happy End ändern. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen.
Aus traditioneller indischer Sicht mag diese Lovestory geradezu innovativ sein – ich finde sie trivial. Der Konflikt, Träume oder Erwartungen zu erfüllen, und das Aufwachsen in zwei Kulturen bieten Potenzial, doch der sprachlich schwache Roman schafft es nicht, sich in die Protagonisten hineinfühlen zu können. Einige Gespräche zwischen Dimple und Rishi gehen in die Tiefe, doch darüber hinaus ist vieles stereotyp oder unwichtig, so dass der Roman auch als Kammerspiel funktionieren würde – oder als Storyboard für eine Fernsehserie. Und tatsächlich wurde er bereits von Netflix adaptiert.
Rezensent: Katja Henkel
Personen: Menon, Sandhya Brauner, Anne
Menon, Sandhya:
Zufällig vorherbestimmt / Sandhya Menon. Dt. von Anne Brauner . - Hamburg : Carlsen, 2020. - 445 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-551-58413-7
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher