Das schwierige Leben der „Eurowaisen“, Kinder osteuropäischer Erwerbstätiger, die in den westlichen Ländern arbeiten.
Rezension
Marika lebt in einem karpatischen Dorf an dem großen Fluss Brusturka, ihre Mutter arbeitet in Italien. Auch an Weihnachten kommt sie nicht, stattdessen schickt sie viele Geldscheine, damit Marika und ihre Großeltern Winterkleidung und Spielsachen kaufen können, denn zu Hause gibt es nur äußerst spärliche Verdienstmöglichkeiten. Aber nun tritt der starke Junge Iwan auf, der alle Kinder des Dorfes dazu bringt, die Geldscheine der Eltern in den Fluss zu werfen. Er malt eine Krippe mit einem weinenden Jesuskind auf den 100-Dollarschein. „Komm zurück!“, schreibt er dazu. Etwas irritierend bleibt die völlig unvermittelte, zweifelhafte, religiöse Schlussperspektive, in der die Mutter Maria und ihr Sohn, der „freundliche Fischer“ „wissen, was zu tun ist“! Trotz ansprechender Farben überzeugen auch die großformatigen, unruhig gestrichelten oder gepunkteten Illustrationen nicht immer. Die ins Bild gesetzten Details finden oft keinen rechten optischen Zusammenhang.
Dennoch: Vor allem aufgrund seines Themas ein wichtiges und diskussionswürdiges Bilderbuch für Kinder und Erwachsene.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Black, Yaroslava Jänichen, Ulrike Verseck, Keno
Zug der Fische / Yaroslava Black. Ill. von Ulrike Jänichen. Mit einem Nachwort von Keno Verseck. - Hamburg : Carlsen, 2020. - O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-551-51197-3
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher