Getrieben von Sehnsucht und Unruhe macht sich eine Frau auf den Weg den letzten Küstenseeschwalben hinterher.
Rezension
Der Roman spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der fast sämtliche Wildtierarten ausgestorben sind. Ich-Erzählerin Franny geht an Bord eines der letzten Fischerboote, um den fast ausgestorbenen Küstenseeschwalben in ihr Brutgebiet in der Antarktis zu folgen. In vielen, eher verwirrenden Rückblenden erfahren die Lesenden immer mehr über Frannys düstere Vergangenheit und den Grund ihrer Reise: es geschieht aus tiefer Liebe zu ihrem Ehemann, der als Ornithologe seine Arbeit diesen außergewöhnlichen Zugvögeln gewidmet hat.
Anders als der Titel vermuten lässt, spielen die Küstenseeschwalben und das Artensterben aber eine eher untergeordnete Rolle. Im Zentrum steht die komplizierte Ich-Erzählerin mit ihren Schicksalsschlägen, Verlusten, der Heimatlosigkeit und den Wanderfüßen. Es werden ihre traumatische Kindheit und ihre unglückliche Liebe aufgearbeitet, nicht ohne eine ordentliche Portion Kitsch und ein ziemlich aus der Luft gegriffenes Ende. Das Buch war anders als erwartet.
Rezensent: Wiebke Richter
Personen: McConaghy, Charlotte Handels, Tanja
McConaghy, Charlotte:
Zugvögel : Roman / Charlotte McConaghy. Dt. von Tanja Handels. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2020. - 398 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-10-397470-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher