Deutschunterricht für Geflüchtete: Erfahrungen mit Menschen, der Sprache und mehr.
Rezension
Die Autorin, Musikerin, Sängerin und Texterin in einer Berliner Band, wollte "als Erholung von der ständigen Zwangskreativität" "endlich mal normal und geregelt arbeiten gehen" und dieser Wunsch macht sie mitten in der „Flüchtlingskrise“ 2015 zur ehrenamtlichen DaZ- Lehrerin in einer freien Deutschkurs-Initiative in Berlin Kreuzberg. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot zum Spracherwerb, die Teilnehmer wechseln häufig, viele von ihnen haben eine "geringe Bleibeperspektive". Lakonisch, sachlich und immer wieder humorvoll beschreibt die Autorin die Unterrichtssituationen, die Improvisationsvermögen und Frustationstoleranz erfordern. Engagiert und kreativ versucht sie, den Geflüchteten aus den verschiedenen Ländern einen Weg durch den Dschungel der deutschen Sprache, der Bürokratie und des deutschen Alltags zu bahnen. Auch für die Autorin ist die neue Rolle ein Lernprozess. Der Bericht ist persönlich, reflektierend, selbstironisch und daher auch erfrischend unterhaltsam.
Mag sie manchmal an dem Erfolg der Sprachvermittlung zweifeln, an dem Sinn ihres Engagements, das ihr auch Spaß macht, aber nicht. Erhellend und aufbauend für engagierte Gruppen.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Rösinger, Christiane
Rösinger, Christiane:
Zukunft machen wir später : Meine Deutschstunden mit Geflüchteten / Christiane Rösinger. - Frankfurt : Fischer, 2017. - 217 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-596-29804-4
Erwachsenenbildung - Signatur: Pc 9 - Bücher