Brandstetter, Alois
Zur Entlastung der Briefträger Roman
Bücher

Drei pensionierte österreichische Postbeamte räsonnieren am Stammtisch über die alten und die neuen Zeiten.


Rezension

Schon A. Brandstetters Roman „Zu Lasten der Briefträger“ (ISBN 978-3-423-10694-8) von 1973 war ein großes Lesevergnügen. Nun treffen wir die drei österreichischen Briefträger Ürdinger, Blumauer und Deuth wieder. Sie sind jetzt Pensionäre und wir werden in 33 Kapiteln Zuhörer ihrer wöchentlichen Gespräche am Stammtisch beim Kirchenwirt. „Die gefährlichste Gefahr droht unserer Post durch die sogenannte Privatisierung“ ist eines der Dauerthemen. Das kommt dem Leser doch recht bekannt vor, weil es auch ein Ärgernis im benachbarten Deutschland ist! Die drei ehemaligen „Postträger“ sind sehr individuelle Typen. Einer ist dabei einen „Erotikbestseller“ zu schreiben. Ein anderer betreibt als Pensionär Landwirtschaft. Absoluter Wortführer ist der Dritte im Bunde, Karl Deuth. Er beherrscht die lateinische Sprache und ist ein besessener Worterklärer. Hier hat sich der mit vielen Kultur- und Literaturpreisen ausgezeichnete Autor (geb. 1938), der in Klagenfurt Deutsche Philologie lehrte, offenbar eine Figur für seine Sprachleidenschaft geschaffen. Und als Leser lässt man sich dankbar und voll spannender Entdeckungsfreude darauf ein.

Humorvolle, nachdenklich machende Gedankenkapriolen - ein Vergnügen für geübte LeserInnen.

Rezensent: Christine Razum


Personen: Brandstetter, Alois

Schlagwörter: Männer Alter Zeitgeist

Brandstetter, Alois:
Zur Entlastung der Briefträger : Roman / Alois Brandstetter. - St. Pölten : Residenz, 2011. - 398 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7017-1565-7

Zugangsnummer: 28448
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher