Über die Wurzeln der zunehmenden Polarisierung von rechts im Kontext der Entwicklung seit 1945.
Rezension
Unter der Ägide des Jenaer Zeithistorikers Norbert Frei wird auf die kontinuierliche Präsenz rechter Gruppierungen von den frühen Nachkriegsjahren bis zur Wiedervereinigung hingewiesen, die jedoch sehr unterschiedlich waren, und auf die seither rasant sich ausbreitende Radikalisierung, die die freiheitliche und liberalen Grundlagen unserer Gesellschaft bedrohen. Deutlich wird, dass es geboten ist, aufmerksam auf die populistischen Parolen zu hören, sich ihnen zu widersetzen und die radikalen Machenschaften zu verurteilen. Dazu ist es dringend nötig, sich über die jüngste Geschichte zu informieren und auf die Werte der liberalen Verfassung zu besinnen, nicht blindlings den Parolen zu folgen, sondern kritisch auf die zeitgeschichtlichen Entwicklungen in der Bundesrepublik und Europa zu schauen. Ferner dies im Wissen um die 'Gebrochenheit Deutschlands' - wie Navid Kermani es nennt - durch die Geschehnisse zur Zeit des Nationalsozialismus in Achtsamkeit und Sensibilität zu tun.
Ein eindrücklicher und empfehlenswerter Appell an die Mitverantwortung jedes Einzelnen.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Frei, Norbert Maubach, Franka Morina, Christina
Zur rechten Zeit : Wider die Rückkehr des Nationalismus / Norbert Frei, Franka Maubach, Christina Morina u. Maik Tändler. - Berlin : Ullstein, 2019. - 253 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-550-20015-1
Signatur: Sa 3 - Bücher