Mit einem Kind kann einem nicht egal sein, was die Zukunft bringt.
Rezension
Ein Kind kommt auf die Welt und stellt das Leben der Eltern auf den Kopf - so empfand es auch der Autor nach der Geburt seines Sohnes. Er nahm Erziehungsurlaub und wurde für anderthalb Jahre Hausmann. Obwohl sich diese Zeit für ihn beruflich als Nachteil herausstellte, hat er sie nie bereut, sondern als enorme Bereicherung empfunden. In sehr persönlichen Schilderungen lässt er den Leser an seinen Erfahrungen teilhaben, aber auch an seiner neuen Sicht auf die Welt. Beispielsweise kritisiert er die ideologische Erhöhung der Erwerbsarbeit, die eine Arbeitszeitverdoppelung bedeutet, aber weniger Zeit für Familien, dafür umso mehr Druck und Stress. Mehr Unterstützung am Arbeitsplatz für Eltern wäre demzufolge wünschenswert. Daneben fordert er ein Wahlrecht von Geburt an, das vorerst von den Eltern ausgeübt wird, denn er konstatiert, dass Kinder im politischen Leben keine Rolle spielen, solange sie nicht volljährig sind. Und er fordert die Männer auf, sich auch in Lebensbereiche einzubringen, die traditionell Frauen vorbehalten sind.
Ein kluges, persönliches und emanzipatorisches Buch.Rezensent: Petra Schulte
Personen: Scholz, Leander
Scholz, Leander:
Zusammenleben : Über Kinder und Politik / Leander Scholz. - München : Hanser Berlin, 2018. - 157 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-26045-0 geb. : EUR 19.00
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd Schol - Buch